
09.05.2025 ● WORK4KIDS
Kita-Krise 2025: Der Personalmangel spitzt sich weiter zu
Der anhaltende Personalmangel in deutschen Kindertagesstätten (Kitas) stellt eine erhebliche Herausforderung für Einrichtungen, Fachkräfte und Familien dar. Aktuelle Studien und Berichte verdeutlichen die Dringlichkeit dieses Problems und die Notwendigkeit sofortiger Maßnahmen.
Aktuelle Situation und Zahlen
Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung fehlen in Deutschland rund 430.000 Kita-Plätze, wobei der größte Mangel in den westdeutschen Bundesländern besteht¹. Diese Lücke wird maßgeblich durch den Fachkräftemangel verursacht. Insgesamt fehlen etwa 125.000 Erzieherinnen und Erzieher, was durchschnittlich zwei fehlenden pädagogischen Fachkräften pro Einrichtung entspricht².
Die Personalnot hat direkte Auswirkungen auf den Kita-Alltag:
- Eingeschränkte Betreuungszeiten: Viele Kitas müssen ihre Öffnungszeiten reduzieren oder Gruppen zusammenlegen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten³.
- Überlastung des Personals: Die verbleibenden Fachkräfte sind häufig überlastet, was zu erhöhten Krankenständen und einer Abwärtsspirale aus weiterer Belastung und Personalausfällen führt³.
- Qualitätseinbußen in der Betreuung: Der Mangel an qualifiziertem Personal beeinträchtigt die pädagogische Arbeit und die individuelle Förderung der Kinder⁴.
Regionale Unterschiede und spezifische Herausforderungen
Besonders in Ostdeutschland sind die Betreuungsschlüssel ungünstig. Hier betreut eine Fachkraft durchschnittlich 5,4 Kinder in Krippengruppen und 10,5 Kinder in Kindergartengruppen, während in Westdeutschland die Verhältnisse bei 1 zu 3,4 bzw. 1 zu 7,7 liegen. Empfohlen werden jedoch Schlüssel von 1 zu 3 bzw. 1 zu 7,5¹.
Auswirkungen auf die frühkindliche Bildung
Der Personalmangel gefährdet nicht nur den Betreuungsumfang, sondern auch die Qualität der frühkindlichen Bildung. Studien zeigen, dass in bis zu 85 % der Kitas Ausfälle zu extremen Engpässen führen, was die pädagogische Arbeit und die individuelle Förderung der Kinder beeinträchtigt⁵.
Maßnahmen und Forderungen
Um dem Personalmangel entgegenzuwirken, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich:
- Verbesserung der Arbeitsbedingungen: Attraktive Arbeitsbedingungen und angemessene Bezahlung sind essenziell, um den Beruf des Erziehers attraktiver zu gestalten.
- Ausbau von Ausbildungsplätzen: Die Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze und praxisintegrierter Ausbildungsmodelle kann den Fachkräftenachwuchs fördern.
- Gezielte Rekrutierungskampagnen: Öffentliche Kampagnen zur Gewinnung neuer Fachkräfte und Quereinsteiger können helfen, den Personalbedarf zu decken.
Ein zentrales Instrument in diesem Kontext ist die „Fachkräfteoffensive Erzieher“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)⁷. Mit dieser Initiative wurden seit 2019 konkrete Maßnahmen zur Gewinnung und Qualifizierung pädagogischer Fachkräfte ergriffen, unter anderem:
- Vergütete praxisintegrierte Ausbildung (PIA) für angehende Erzieherinnen und Erzieher.
- Förderprogramme für Quereinsteiger und berufsbegleitende Ausbildungsgänge.
- Personalbindung durch Weiterbildung, Coaching und Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Berufsfeldes.
Diese Offensive ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung – allerdings zeigen aktuelle Zahlen, dass die strukturelle Lücke noch nicht geschlossen ist. Eine dauerhafte und systematisch angelegte Weiterführung solcher Programme ist daher unerlässlich.
WORK4KIDS – Teil der Lösung
In dieser herausfordernden Lage leistet WORK4KIDS einen entscheidenden Beitrag: Als spezialisierte Plattform für Jobs im Bereich Kinderbetreuung und Pädagogik bringt WORK4KIDS pädagogische Fachkräfte mit Kitas, Horten und weiteren Betreuungseinrichtungen gezielt zusammen und setzt sich für nachhaltige Personalgewinnung ein.
Quellenverzeichnis
¹ Bertelsmann Stiftung: Mehr Plätze und bessere Qualität in Kitas bis 2030
² Ihre Vorsorge: Studie: Mehr als 125.000 fehlende Fachkräfte an Kitas
³ ZDF: Personalmangel in Kitas – Die Lage verschärft sich
⁴ nifbe: Personalmangel gefährdet frühkindliche Bildung
⁵ Helmeca: Personalmangel in Kitas – eine Bestandsaufnahme
⁶ VBE: DKLK-Studie 2025
⁷ BMFSFJ: Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher