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Quereinstieg

22.10.2025 WORK4KIDS

Quereinsteiger/innen in der Kita: Chancen, Herausforderungen & Fördermöglichkeiten

Warum Quereinsteiger/innen eine große Chance sind

Der Fachkräftemangel in der frühkindlichen Bildung verlangt neue Wege. Quereinsteiger/innen bringen häufig starke Motivation, Lebenserfahrung und soziale Kompetenzen mit – Qualitäten, die Beziehungen stabilisieren, Gruppenatmosphären beruhigen und Teams entlasten. Mit klaren Qualifizierungspfaden und guter Begleitung wachsen sie schnell in Routinen hinein und schließen Lücken, die sonst zu Überlastung führen.

Eine kurze Szene aus dem Alltag: Der Morgen beginnt laut, Jacken rascheln, Tränen trocknen. Eine neue Kollegin mit Quereinstieg sitzt auf Augenhöhe am Bauteppich, benennt Gefühle, strukturiert Abläufe – und schafft in wenigen Minuten Ruhe. Genau hier wird sichtbar, welches Potenzial in zusätzlichen, gut begleiteten Händen liegt.

Hürden auf dem Weg in den Kita-Alltag

Quereinstieg ist kein Sprint, sondern ein Weg, der Orientierung braucht. Typische Stolpersteine sind:

  • Fehlende pädagogische Vorbildung: Theorie- und Methodenwissen müssen parallel zur Praxis aufgebaut werden.
  • Praxisanpassung: Körperliche Anforderungen, Lärm, Tempo und Emotionsarbeit fordern Kondition und Reflexionsfähigkeit.
  • Team-Integration: Rollen, Zuständigkeiten und Kultur sind anfangs oft unklar.
  • Bürokratie: Anerkennung, Nachqualifizierung und Förderformulare kosten Zeit und Nerven.

Diese Hürden sind lösbar, wenn Zuständigkeiten, Lernziele und Ressourcen von Beginn an transparent sind.

Fördermöglichkeiten für Träger und Quereinsteiger/innen

Förderlandschaften unterscheiden sich je nach Bundesland, dennoch zeigen sich wiederkehrende Bausteine:

  • Berufsbegleitende Qualifizierungen mit Theorie-Praxis-Verzahnung.
  • Zuschüsse für Weiterbildungen und Praxisanleitung (z. B. anteilige Kostenübernahme).
  • Mentoring- und Patenschaftsmodelle für die erste Zeit im Team.
  • Unterstützung bei Anerkennungsverfahren und modulare Anpassungsqualifizierungen.
  • Wesentlich ist die Verankerung im Alltag: Lernziele werden definiert, Praxisphasen dokumentiert, Fortschritte sichtbar gemacht.

Wie Träger den Quereinstieg erfolgreich gestalten

Nachhaltige Integration entsteht, wenn Struktur und Beziehung zusammenspielen:

  1. Passgenaue Auswahl

    Neben Grundqualifikationen zählen soziale Kompetenzen, Belastbarkeit und Lernmotivation. Ein kurzes Praxisscreening mit Beobachtungsauftrag (z. B. „Beziehungsaufbau in den ersten 10 Minuten“) liefert aussagekräftige Eindrücke.

  2. Strukturierte Einarbeitung

    Ein schriftlicher 90-Tage-Plan schafft Klarheit: Aufgaben, Lernziele, Ansprechpersonen, Feedbacktermine. Sichtbar im Teamkalender verankert.

  3. Praxisanleitung & Mentoring

    Eine erfahrene Fachkraft begleitet kontinuierlich, beobachtet, gibt Feedback und überträgt schrittweise Verantwortung. Reflexionsgespräche sind termingebunden und dokumentiert.

  4. Qualifizierung parallel zur Praxis

    Kurze Lernmodule zu Kernfeldern – Bindung & Eingewöhnung, Beobachtung & Dokumentation, Kinderschutz, Gesundheit & Ergonomie, Zusammenarbeit im Team – sorgen für gezielten Wissensaufbau.

  5. Realistische Arbeitszeitmodelle

    Berufsbegleitende Ausbildung benötigt Luft: verlässliche Lernfenster, reduzierte Spätdienste in Prüfungsphasen, planbare Erholung. So bleibt Energie für Entwicklung.

90-Tage-Fahrplan (Beispiel):

Tage 1–30: Ankommen, Beziehungsgestaltung, Routinen; tägliche Kurzfeedbacks, wöchentliches Mentoring (30 Min).

Tage 31–60: Übernahme klar definierter Teilverantwortungen (z. B. Morgenkreis, Materialbereich), erstes Lernmodul, Hospitation in Parallelgruppe.

Tage 61–90: Eigenständige Durchführung ausgewählter Angebote, Fallreflexion mit Praxisanleitung, Zielabgleich und nächster Qualifizierungsschritt.

Was messbar besser wird

Gut begleiteter Quereinstieg zahlt sich für Einrichtungen mehrfach aus:

  • Entlastete Teams: Verteilung von Verantwortung und verlässlichere Dienstpläne.
  • Stabilere Beziehungen: Mehr Präsenzzeiten in den Gruppen.
  • Höhere Bindung: Transparente Entwicklungspfade fördern Loyalität.
  • Stärkeres Arbeitgeberprofil: Sichtbare Förderung macht Einrichtungen attraktiv.

Rechtlicher Hinweis:

Regelungen zu Anerkennung, Qualifizierung und Einsatzmöglichkeiten variieren zwischen den Bundesländern. Verbindliche Vorgaben der zuständigen Landesbehörden sind maßgeblich und sollten regelmäßig geprüft werden.

Fazit

Quereinsteiger/innen sind ein zentraler Baustein gegen den Fachkräftemangel – vorausgesetzt, Auswahl, Einarbeitung und Qualifizierung folgen einem klaren Plan. Wo Struktur, Begleitung und realistische Lernbedingungen zusammenkommen, entstehen sichere Routinen, starke Teams und verlässliche Beziehungen für Kinder.

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