
09.05.2025 ● WORK4KIDS
Integrationserzieher – Schlüsselpersonen für eine inklusive Kita
In einer zunehmend diversen Gesellschaft ist Inklusion kein Ziel mehr, sondern ein grundlegendes Prinzip. Besonders im frühkindlichen Bereich spielt sie eine entscheidende Rolle – und hier kommen Integrationserzieherinnen und -erzieher ins Spiel. Sie sind Fachkräfte mit einer besonderen Qualifikation, die Kinder mit besonderem Förderbedarf in Kindertagesstätten individuell begleiten und unterstützen. Doch was genau macht eine Integrationserzieherin? Welche Qualifikationen braucht es? Und warum ist ihre Arbeit heute wichtiger denn je?
Was ist eine Integrationserzieherin?
Integrationserzieher*innen sind pädagogische Fachkräfte mit einer zusätzlichen Qualifikation im Bereich der Integration und Inklusion. Ihr Ziel ist es, Kinder mit körperlichen, geistigen oder emotional-sozialen Beeinträchtigungen bestmöglich in die Gruppe zu integrieren und ihnen eine gleichberechtigte Teilhabe am Kita-Alltag zu ermöglichen.
Dabei arbeiten sie eng mit den Eltern, dem pädagogischen Team sowie mit Therapeutinnen und Ärztinnen zusammen. Auch die Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklung sowie das Erstellen individueller Förderpläne gehören zu ihrem Aufgabenbereich.
Aufgaben im Alltag
Die Tätigkeit eines Integrationserziehers ist vielseitig und anspruchsvoll. Zu den zentralen Aufgaben gehören:
- Individuelle Förderung von Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf
- Kooperation mit Fachdiensten, wie Ergotherapie, Logopädie oder Frühförderstellen
- Beratung und Unterstützung des Kita-Teams im Umgang mit Inklusionsthemen
- Elterngespräche zur Abstimmung von Förderzielen und Entwicklungsverläufen
- Dokumentation und Förderplanung zur Qualitätssicherung und Nachvollziehbarkeit
Ein guter Integrationserzieher bringt neben Fachwissen auch viel Empathie, Geduld und Beobachtungsgabe mit.
Welche Qualifikation braucht man?
Voraussetzung für die Weiterbildung zumr Integrationserzieherin ist in der Regel eine abgeschlossene Ausbildung als staatlich anerkannter Erzieherin. Die Zusatzqualifikation kann berufsbegleitend absolviert werden und umfasst Themen wie:
- Entwicklungspsychologie
- Heilpädagogik
- Diagnostik und Beobachtung
- Rechtliche Grundlagen der Inklusion
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die Weiterbildung dauert meist zwischen 12 und 18 Monaten und wird an Fachschulen oder in Form von zertifizierten Kursen angeboten.
Warum sind Integrationserzieher*innen so wichtig?
Inklusion ist ein Menschenrecht. Alle Kinder haben das Recht, gemeinsam zu lernen, zu spielen und sich zu entwickeln – unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen. Integrationserzieher*innen ermöglichen dies tagtäglich, indem sie Barrieren abbauen, Vielfalt fördern und Räume der Zugehörigkeit schaffen.
Gerade im frühkindlichen Bereich werden entscheidende Weichen gestellt: Wer hier Unterstützung erfährt, kann sein Potenzial besser entfalten. Integrationserzieher*innen tragen somit maßgeblich zu Chancengleichheit und gesellschaftlicher Teilhabe bei. Ihre Arbeit ist nicht nur fachlich anspruchsvoll, sondern auch zutiefst menschlich und gesellschaftlich bedeutsam. Wer sich für diesen Weg entscheidet, entscheidet sich für eine Profession mit Herz, Verstand und Wirkung.